Mittwoch, 25. November 2015

Habt ihr Moses wirklich gefeuert weil er Wasser geteilt hat? #FragNestlé

Wie ihr vielleicht wisst, habe ich vor ein paar Tagen ein kleines Warm-up zum Thema Shitstorm gemacht, die dazu eingegangenen Hashtags möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten! #CreditCardDenied, #GhüderImagePost und mein Favorit: #gibtsjagarnicht-gibtsjawohl! Danke für das hitzige Mitdiskutieren und die coolen Vorschläge! IMA1 rocks!

Zurück zum Thema: Shitstorm im Zusammenhang mit der #FragNestlé Kampagne von Nestlé. Im September diesen Jahres startete Nestlé die Kampagne #FragNestlé und forderte über ihre Webseite wie auch auf Social Media dazu auf, Nestlé mit Fragen zu konfrontieren. Die Reaktionen liessen nicht lange auf sich warten. Die Posts waren jedoch zum grössten Teil mit schweren Vorwürfen belastet und stellten Nestlé keineswegs in ein gutes Licht. Der Film Botteled Life, der sich mit den schweren Folgen des Aufkaufs von Wasserquellen durch Nestlé befasst, liess eine breite Masse aufhorchen und bot eine hervorragende Grundlage für ein feuriges Fragespiel. 

René Wire fragt auf Twitter Habt ihr Moses wirklich gefeuert weil er Wasser geteilt hat? #FragNestlé und erntet dafür mehr als 240 likes und über 80 reposts.


Chris Lilienweihs will wissen: „Nachdem Ihr die Wasserrechte in vielen armen Ländern ja schon habt: Ärgert ihr euch nicht, dass Luft frei verfügbar ist? #FragNestlé“. Nestlé antwortet Chris noch am selben Tag „Damit kommen wir klar - wäre auch schwer, in Flaschen zu füllen. Außerdem: http://www.nestle.de/verantwortung/“.
Ob hier Sarkasmus angebracht ist, sei dahingestellt – der Link ist jedoch vortrefflich platziert. „Verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource Wasser“, ein Bild einer Regenwasser Auffangstation und das Statement „Wasser ist ein Menschenrecht“ erwarten den interessierten Leser dann unter der angegebenen Webseite. Das Statement dort fällt dann natürlich etwas länger aus als die 140 Zeichen bei Twitter. Am Schluss wird dann noch auf weitere Artikel zum Thema hingewiesen – alle Quellen von Nestlé selber, versteht sich.

Trotzdem, Hut ab. Obwohl knapp, bearbeitet Nestlé eine Unzahl an #FragNestlé Fragen. Nestlé war für den Ansturm gewappnet, hatte eine klare Strategie: Imagekorrektur. Jetzt, wo alle aufhorchen, Botschaften senden, präsent sein, zuhören und Stellung nehmen. Das stemmt Nestlé übrigens nicht alleine, sondern arbeitet mit der Unternehmung socialbakers zusammen, wie folgendes Video zeigt.


Teconscious und Jan Firsching von Futurebiz sind sich einig Die Aktion auf Twitter ist demnach als Teil der Kommunikationsstrategie von Nestlé zu bewerten. Auf Twitter hat man Reichweite, wird gelesen und bekommt Aufmerksamkeit. [...] Möglicherweise ein Kalkül von Nestlé? Gemessen am Traffic hat sich die Aktion bezahlt gemacht. 60% der Besucher kamen über Twitter und der Traffic bei Nestlé ist um das Zehnfache angestiegen“.

Was sagst du dazu? Hast du selber eine #FragNestlé Frage gepostet (Link bitte!) und wie war die Reaktion darauf? Ist dir #FragNestlé überhaupt ein Begriff, oder ist dieser “Sturm“ unbemerkt an dir vorbeigezogen? 

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