Dienstag, 17. November 2015

Interaktives warm-up zum Thema Shitstorm


Bevor ich euch in meinem nächsten Post interessantes rund um #FragNestlé liefere, hier ein kleines Warm-up zum Thema Shitstorm aus einer anderen Sicht:

Unglaublich. Nachdem ich 15 Minuten gewartet habe, leuchtet endlich meine Nummer auf. Das Päckli, das heute noch beim Empfänger sein muss, kostet mich dann schlappe 49 CHF. Wuchtig, aber da ich für eine persönliche Überbringung deutlich mehr bezahlen würde - fair enough. Doch jetzt kommt‘s. Bezahlen kann ich in bar oder mit der Postfinance-Karte. Ausschliesslich. Echt jetzt?! Verdutzt reihe ich mich mit meiner UBS Maestrokarte in die Warteschlange vor dem Postfinance Geldautomaten. Zum Vergleich, das DracheNäscht, ein Spielwarenladen in der Berner Altstadt, akzeptiert nebst den üblichen Debitkarten gegen einen kleinen Aufschlag sogar Kreditkarten. Warum die Post das mit ihren schweizweit über 3000 Niederlassungen nicht auf die Reihe kriegt (kriegen will...), ist für mich ein absolutes Rätsel. Weiter noch, das Image als „wir vereinfachen unseren Kunden das Handeln in einem komplexen Umfeld“ und „verhelfen ihnen zu mehr Freiräumen„ wird doch so durch jeden nicht-Postfinance Kunde in Frage gestellt… Am Schalter gebe ich meinem Ärger höflich Luft und verlasse daraufhin die Poststelle. Zuhause kann ich es nicht unterlassen, noch etwas tiefer in der Wunde zu graben und stelle fest, dass die Post jährliche Subventionen von 50 Millionen Franken erhält. Für was? Presse- und Meinungsvielfalt. Schön. Von den aufgeführten Titel bekomme ich zurzeit keinen einzigen nach Hause geschickt und verzichte eigentlich auch ganz gerne darauf.



Am darauffolgenden Tag, stehe ich wiederum ohne Bargeld am Postschalter und will einen eingeschriebenen Brief für 6.00 CHF aufgeben. Haha. Ich ärgere mich grün und blau über mich selber!! Wortlos stelle ich mich mit meiner UBS Maestrokarte an den Postfinance Automaten, fassungslos über meine Gedankenlosigkeit… Zurück am Schalter bezahle ich, ohne mich zu beklagen.
Ich sass dann bereits im Tram, als es plötzlich aus mir raussprudelte. Wie böse ich zu mir selber war! Mit einem Lächeln auf den Lippen gestand ich mir dann munter zu, dass ich nicht von jedem Geschäft das ich betrete, wissen muss, wie ich an der Kasse bezahlen kann bzw. wie eben nicht. Eifach nid. Unnützes Wissen hoch hundert! Wer aber seinen Kunden das Handeln in einem komplexen Umfeld vereinfachen will und ihnen zu mehr Freiräume verhelfen will, seine Kunden sich aber über Basics wie den Zahlungsverkehr am Postschalter ärgern, der sollte wohl dringend noch einmal über die Bücher.

Offline sind wir manchmal ziemlich alleine mit unseren Problemen. Geben wir unserem Ärger aber online etwas Luft, finden wir bald einmal Gleichgesinnte. Was ist mit euch? Habt ihr ähnliche Postschalter Geschichten?

Auch wenn ich meine Chancen auf Verbündete bei 250‘000 täglich aktiven Schweizer Twitter Usern nicht sehr schlecht stehen, habe ich nicht vor, meinen Account für meinem Postschalter-Wehwehli zu reaktivieren. Als Gedankenspiel aber trotzdem witzig - Hashtags erfinden! #MyMoneyMyChoice, #FreiheitAmPostschalter, etc. Was habt ihr für kreative, lustige, böse, skurrile Ideen??

1 Kommentar:

  1. ...ertappt! Wer kann meine selbst erfundenen Hashtags toppen?! siehe Blogpost: http://alisah-bloggt.blogspot.ch/2015/11/habt-ihr-moses-wirklich-gefeuert-weil.html

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